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Schwangerschaftsverlust

Nicht immer verläuft eine Schwangerschaft wie erwartet oder erhofft. Es kommt häufig vor, dass eine Schwangerschaft in den ersten Wochen oder Monaten von selbst endet. Seltener passiert das im späteren Verlauf der Schwangerschaft. Das kann für die Schwangere und die ganze Familie sehr belastend sein. Dann ist es gut, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.

Mit einem Schwangerschaftsverlust ist der unerwartete und plötzliche Verlust des noch ungeborenen Kindes gemeint. Der Begriff Schwangerschaftsverlust wird hier statt „Fehlgeburt“ verwendet. Schließlich wird davon ausgegangen, dass der Körper der Mutter nicht fehlerhaft arbeitet. Manche Frauen oder Familien bevorzugen es auch, von einer „Kleinen Geburt“ zu sprechen.

In den ersten 12 Wochen einer Schwangerschaft passiert das häufig und wird in den meisten Fällen als normal angesehen. In den meisten Fällen kann der Körper die Situation ohne Schwierigkeiten ganz von selbst bewältigen. Der frühe Schwangerschaftsverlust ist eine gesunde Reaktion des mütterlichen Körpers auf Probleme bei der Kindesentwicklung. Für Betroffene kann der Verlust jedoch große Trauer, Schock, Enttäuschung oder auch das Gefühl des Versagens auslösen. Dann ist es wichtig, Unterstützung oder Begleitung durch Fachpersonen in Anspruch zu nehmen.

Gründe für den frühen Schwangerschaftsverlust

Die Gründe für einen frühen Schwangerschaftsverlust können sehr unterschiedlich sein. Am häufigsten sind genetische Veränderungen beim ungeborenen Baby dafür verantwortlich. Manchmal sind es auch Veränderungen in der Gebärmutter oder Störungen im Hormonhaushalt der Frau. Die Gründe können auch beim Vater liegen. Meist bleibt der tatsächliche Grund unklar. Nur bei ganz wenigen Frauen kommt ein früher Schwangerschaftsverlust häufiger vor. Ab dem dritten Mal kann eine ausführlichere Untersuchung bei beiden Elternteilen gemacht werden. 

Späterer Schwangerschaftsverlust

In der späteren Phase der Schwangerschaft kommt ein Schwangerschaftsverlust deutlich seltener vor. Wenn das Kind bereits 500 Gramm wiegt, wird nicht mehr von Schwangerschaftsverlust, sondern von einer stillen Geburt  oder Totgeburt gesprochen. Hier gelten auch andere rechtliche Ansprüche (Mutterschutz, Wochengeld; genaueres siehe Broschüre des BKA – Link unten) als bei einem früheren Schwangerschaftsverlust.

Anzeichen für einen Schwangerschaftsverlust

Es kann vorkommen, dass bei einem Schwangerschaftsverlust keine Symptome zu bemerken sind. Dann wird der Verlust bei der nächsten Untersuchung festgestellt. Ein Schwangerschaftsverlust kann aber auch mit einer spontanen Blutung und Krämpfen im unteren Bauchbereich einhergehen. Das dauert meist ein paar Stunden. 

Behandlung nach dem Schwangerschaftsverlust

Bei einem frühen Verlust gibt es drei Möglichkeiten, wie man nach dem Schwangerschaftsverlust vorgehen kann: 

  • Abwarten: Oft kann der Körper selbst die „kleine Geburt“ einleiten – ohne Medikamente oder Behandlung.
  • Einleitung durch Medikamente
  • Kürettage: Ausschabung der Gebärmutter

Es ist ratsam sich ausreichend Zeit für diese Entscheidung zu nehmen und gut in sich hineinzuspüren. Es gibt kein Richtig oder Falsch. Manche brauchen noch Zeit, um die Nachricht zu verarbeiten und andere wollen so schnell wie möglich „handeln“. Eine Hebamme, eine Gynäkologin oder ein Gynäkologe können darüber informieren. 

Unterstützung nach einem Schwangerschaftsverlust

Es kann hilfreich sein, sich vorab von erfahrenen Personen beraten zu lassen und Unterstützung für danach zu organisieren. Denn für viele Betroffene ist ein Schwangerschaftsverlust eine belastende Erfahrung. Eine Verabschiedung vom verlorenen Kind und andere Rituale können dabei bei der Verarbeitung unterstützen. Auch Kinder, die das Gewicht von 500 Gramm nicht erreicht haben, können offiziell einen Namen bekommen und bestattet werden. Oft hilft der Austausch mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in Selbsthilfegruppen. Das kann dabei unterstützen, diese schmerzhafte Zeit zu verarbeiten (siehe auch stille Geburt). 

Diese bewusste Auseinandersetzung mit der Erfahrung des Schwangerschaftsverlusts kann sich in Folgeschwangerschaften positiv auswirken. Das Angebot der Frühen Hilfen kann aus diesem Grund auch noch eine Zeit nach dem Schwangerschaftsverlust in Anspruch genommen werden. Oder die Frauen können das Angebot bei der nächsten Schwangerschaft nutzen. 

Mehr Informationen zum Thema: 

Ab der 14. SSW können ehrenamtliche Sternenkind-Fotograf:innen engagiert werden, die schöne Erinnerungsfotos des verstorbenen Kindes anfertigen: www.dein-sternenkind.eu