Häusliche Gewalt
Viele Menschen erleben in ihrem Alltag verschiedene Arten von Gewalt. Gewalthandlungen kommen auch in engen familiären Beziehungen oder in Partnerschaften vor. Gewalt hat nichts mit dem sozialen Status einer Person zu tun. Sie kann alle treffen: Kinder, Jugendliche, Frauen, ältere Personen und Menschen mit Behinderung. Auch Männer können betroffen sein.
Häusliche Gewalt kann schlimme Folgen für alle Familienmitglieder haben. Auch wenn Kinder oft nur Zeuginnen und Zeugen von Gewalt sind, kann sich das sehr negativ auf ihr weiteres Leben auswirken.
Viele Studien zeigen: Betroffene von Gewalt haben nicht nur unmittelbare körperliche und seelische Schäden. Ihre Gesundheit leidet langfristig unter der erlebten Gewalt. Gewalt in der Schwangerschaft gefährdet die Schwangere und ist ein Risikofaktor für die spätere Gesundheit des Kindes.
Gewalt an Kindern und Jugendlichen
Kinder haben ein Recht auf besonderen Schutz. Gewalt kann sich in Ablehnung, Drohungen, Vernachlässigung bis hin zu körperlichen Übergriffen wie Ohrfeigen oder Schlägen äußern. Auch von sexuellem Missbrauch sind Kinder und Jugendliche betroffen. Kinder und Jugendliche bekommen oft Gewalthandlungen in der Familie mit und leiden seelisch darunter.
Gewalt bleibt oft lange im Verborgenen
Aus Scham sprechen Betroffene oft nicht über ihre Erfahrungen. Manche wissen gar nicht, dass es sich um Gewalt handelt. Zu seelischer Gewalt zählen auch Isolation, Angstmachen und Abwertung. Von ökonomischer oder finanzieller Gewalt spricht man, wenn beispielsweise eine Person nicht über ein eigenes Einkommen verfügen kann. Dann wird von der Partnerin oder dem Partner unzureichend Geld zur Verfügung gestellt.
Gewalt darf in keiner Form einfach hingenommen werden.
Von Gewalt betroffen? Holen Sie sich Hilfe:
Wenn Sie selbst von häuslicher Gewalt betroffen sind, gewalttätig werden könnten, oder dies bei einer anderen Person vermuten: wenden Sie sich bitte an eine der Beratungsstellen in Ihrer Region. Die meisten Beratungsangebote sind online, anonym und kostenlos. Wenn Sie eine spezialisierte Hilfseinrichtung wie Helplines oder ein Gewaltschutzzentrum kontaktieren, müssen Sie nicht automatisch eine Anzeige machen:
- Bei akuter Gewalt rufen Sie die Polizei: 133 oder 112 (Euro-Notruf)
Informationen zum Ablauf nach Einschalten der Polizei - Notrufnummer für Gehörlose und Hörbehinderte: SMS oder Fax an 0800 133 133; E-Mail: gehoerlosennotruf@polizei.gv.at
- Bundesweite Notrufnummern (anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar):
- Frauenhelpline: 0800 222 555
www.frauenhelpline.at
Die Frauenhelpline gegen Gewalt bietet rund um die Uhr Informationen, Hilfestellungen, Entlastung und Stärkung – auch in Akutsituationen. - Männernotruf: 0800 246 247
www.maennernotruf.at
Der Männernotruf bietet Männern in Krisen- und Gewaltsituationen österreichweit rund um die Uhr eine erste Ansprechstelle. - Opfernotruf: 0800 112 112
www.opfer-notruf.at
Der Opfernotruf versteht sich als zentrale Anlaufstelle für Menschen, die von einer Straftat direkt oder indirekt betroffen sind. Er ist offen für alle Fragen, die damit im Zusammenhang stehen. - Kindernotruf: 0800 567 567
www.kindernotruf.at
Der Kindernotruf ist eine 24-Stunden Telefonberatung, die „rund um die Uhr“ erreichbar ist. Seine Aufgabe ist Hilfe bei akuten Krisen.
- Frauenhelpline: 0800 222 555
Mehr Informationen und Kontakte: